CubaLibre Sailing


Direkt zum Seiteninhalt

Geschichte

Cuba Libre

Der Cuba Libre ist ein über einhundert Jahre alter Drink, dessen Entstehung mit einem spannenden Kapitel Weltgeschichte verknüpft ist.
Es begann 1823 mit der so genannten Monroe-Doktrin. James Monroe war von 1817 bis 1825 Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, die damals noch weit davon entfernt waren, eine Weltmacht zu sein - aber eine werden wollten. Also verlangte Monroe von den europäischen Kolonialmächten, fortan die Regelung der Angelegenheiten Nord- und Südamerikas und auch der Karibik gefälligst den Amerikanern zu überlassen.
Die Spanier auf Kuba, im karibischen Hinterhof der Vereinigten Staaten, ließen sich von dieser Drohgebärde allerdings nicht sonderlich beeindrucken. Und blieben, wo sie waren. Was nicht nur die Amerikaner nervte, sondern auch die Kubaner. Von 1868 bis 1878 hatten sie bereits vergeblich versucht, die Spanier von der Insel zu vertreiben.

Die Maine war ihr Schicksal
Als die Kubaner 1895 in einem zweiten Anlauf versuchten, sich ihrer Kolonialherren zu entledigen, schickten die Vereinigten Staaten vorsichtshalber das Schlachtschiff „U.S.S. Maine“ nach Kuba, „um Eigentum und Bürger der USA zu schützen“.
Im Februar 1898 explodierte die „Maine“ im Hafen von Havanna und sank. 266 Menschen kamen dabei ums Leben. Der Verdacht lag nahe, die Explosion sei Folge eines spanischen Sabotageaktes gewesen. Also erklärten die USA den Spaniern den Krieg. (De facto war die „Maine“ allerdings infolge eines defekten Dampfkessels explodiert. Das kam aber erst 1969 heraus.)
Und dann ging alles sehr schnell: Erst wurde am anderen Ende der Welt die spanische Pazifikflotte vernichtet, dann landeten die Amerikaner auf Kuba, errichteten eine Seeblockade und versenkten anschließend das spanische Seegeschwader. Und weil sie einmal dabei waren, besetzten die Amerikaner auch noch das spanische Puerto Rico.
Der anschließende Friedensvertrag von Paris besiegelte politisch den Status, den man militärisch hergestellt hatte: Guam, Puerto Rico, und die Philippinen wurden von Spanien an die USA offiziell abgetreten. Kuba wurde unabhängig und rief 1902 die Republik aus (gestand den USA allerdings ein uneingeschränktes Interventionsrecht zu). Mit anderen Worten: Die Vereinigten Staaten hatten das Erbe des einst so stolzen kolonialen Spaniens angetreten und waren mit einem unspektakulären Krieg zu einer Weltmacht emporgestiegen!

Ein Trinkspruch auf die Freiheit
Wenn das kein Grund war, sich nach allen Regeln der Kunst voll laufen zu lassen. Zu diesem Zwecke jedenfalls besuchten nach Dienst die Soldaten einer US-Army-Nachrichtentruppe eine Bar in der Altstadt von Havanna. Gemeinsam mit Lieutenant Colonel Theodore Roosevelt und der Rough-Riders-Kavallerie hatten sie Kuba 1898 besetzt. Der junge Kurier Fausto Rodriguez beobachtete eines Abends, wie ein hoher Offizier die Bar betrat und ein seltsames Getränk bestellte: einen Bacardi-Rum mit Coca Cola, Eis und einer Limettenscheibe. Das machte die übrigen Soldaten natürlich neugierig. Also wurde erst einmal eine Lokalrunde bestellt. Und in der Tat, der Offizierscocktail schmeckte.
Und natürlich brachte zu fortgeschrittener Stunde einer der Soldaten einen Trinkspruch „auf das freie Kuba“ aus. Daraufhin hob der Offizier sein Glas und ließ jenen Schlachtruf ertönen, mit dem sich die Kubaner in den Kampf um die Unabhängigkeit gestürzt hatten: „Cuba Libre!“

Weil wegen des uneingeschränkten Interventionsrechtes der USA Kuba aber eigentlich nicht wirklich befreit worden war, sondern sich nunmehr den USA unterworfen hatte, wurde der Drink von Kubanern auch gerne „Mentirita“ genannt – „kleine Lüge“.


(Marcus Reckewitz, Hannes Bertschi: Von Absinth bis Zabaione. Wie Speisen und Getränke zu ihrem Namen kamen und andere kuriose Geschichten, Frankfurt 2003)

















Home | Die "CUBA LIBRE" | Aktivitäten | Revier | Bilder | Cuba Libre | Links | Impressum | Site Map


Untermenü




Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü