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Der Chiemsee

Revier

Als größter bayerischer See trägt der Chiemsee auch den Namen "Das Bayerische Meer". Diese Bezeichnung verdient er aus zwei Gründen zu Recht. Zum einen gibt es an dem ca. 80 km2 großen See wie am Meer Ebbe und Flut. Alle 3/4 Stunden schwankt sein Wasserspiegel in Nord-Südrichtung zwischen 3 und 30 cm. Zum anderen ist der Chiemsee ein Nachkomme des urzeitlichen Thetismeeres, das einmal fast halb Europa bedeckte. Später formten die Kräfte der Eiszeit die heutige Landschaft des Chiemgaus. Unmittelbar nach dem Rückzug der Gletscher vor ca. 11000 Jahren hatte der Chiemsee noch eine Ausdehnung von ca. 200 km2 und reichte bis an den Alpenrand heran. Im Norden grub sich die Alz, die den See bei Seebruck verläßt, so weit in den Moränengürtel ein,daß der Wasserspiegel im Laufe der Jahrtausende um 18 m sank. Zu Anfang unseres Jahrhunderts wurde der Seespiegel noch einmal um 60 cm tiefer gelegt. Damit die Alz ein stärkeres Gefälle bekam, wurde sie auf einer Länge von 2 km ausgebaggert. Seitdem können gefährliche Hochwässer aus dem riesigen Wassereinzugsgebiet des Sees, das im Süden bis zum Alpenhauptkamm reicht, schneller abfließen.

m Süden transportiert die Tiroler Ache, der größte Zufluß des Sees, jährlich ca.150 000 m3 Schlamm und Geröll aus den Alpen in den Chiemsee. Rechnerisch dürfte er in rund 10 000 Jahren völlig aufgefüllt sein; der See hätte danach die Hälfte seines Lebens bereits hinter sich.
Die Verlandungsflächen im Mündungsdelta der Tiroler Ache stehen vor allem wegen ihrer herausragenden Bedeutung als Rückzugsgebiet vieler bedrohter Wasser- und Watvogelarten bereits seit 1954 unter Naturschutz. Als einer der wichtigsten Brut-, Rast- und Nahrungsplätze zahlreicher Vogelarten im voralpinen Raum steht der gesamte Chiemsee außerdem unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention, deren Ziel die Erhaltung ökologisch bedeutsamer Feuchtgebiete ist.

Tourismus: Campingplätze gibt es in Seebruck, Prien am Harras, beim Malerwinkel und bei Chieming. Rund um den See gibt es in allen Orten Fremdenzimmer in Pensionen und Bauernhöfen, Ferienwohnungen und Hotels aller Klassen.

Ebenso alt wie die Besiedelung des Chiemgaus dürfte die Schiffahrt auf dem See sein. Auch hier wird sie ihren Ausgang vom Einbaum genommen haben, der am Chiemsee ausschließlich aus teuren Eichenstämmen gefertigt wurde. Sein "Aichenes" war jahrhundertelang der ganze Stolz des Chiemseefischers. Mit dem 500 bis 6OO m langen Zugnetz wird heute allerdings nicht mehr gefischt. Die Netze der insgesamt 18 Berufsfischer, die heute noch am Chiemsee ihr Handwerk ausüben, sind nur mehr etwa 60 m lang und enthalten neben Aalen, Brachsen, Hechten und Zandern vor allem die berühmten Chiemseerenken.

Die Fahrgastschiffahrt auf dem Chiemsee begann am Pfingstmontag des Jahres 1845 als der Grassauer Zimmermann Wolfgang Schmid mit einem aus Holz gebauten Dampfschiff über den See fuhr. Mangels Publikum und ausgereifter Technik rentierte diese "Bauernarche" jedoch zu keiner Zeit. Schon im August 1845 kaufte der Lieferant des Dampfkessels, der Kesselschmied Josef Fessler aus München das Unternehmen auf und ließ ein neues, diesmal eisernes Dampfschiff namens "Maximilian" bauen, dessen Motor anfangs im Winter noch als Sägewerksantrieb arbeiten mußte. Dies änderte sich erst, als Prinzregent Luitpold nach dem Tod König Ludwig 11. 1886 das unfertige Schloß Herrenchiemsee zur allgemeinen Besichtigung freigab. Die Passagierzahlen stiegen in kurzer Zeit so stark an, daß bald ein größeres Schiff, die "Luitpold", gebaut werden mußte, die bis 1970 ihren Dienst tat. Bis heute ist die Fahrgastschiffahrt auf dem Chiemsee in Privatbesitz geblieben.

Ankern über Nacht ist nur erlaubt nach vorheriger Genehmigung des Landratsamtes (Tel 0861/58495, Fax 0861/58513) und in den ausgewiesenen Ankerzonen:
Ankerzone 1 vor dem Malerwinkel
Ankerzone 2 vor Gollenshausen
Ankerzone 3 vor Gstadt
An der Südostecke des Sees, an der Mündung der Tiroler Ache (Naturschutzgebiet!) gibt es ein mit weißen Bojen bezeichnetes Sperrgebiet, das nicht befahren werden darf. Zuwiderhandlungen werden von der Wasserschutzpolizei mit hohen Bußgeldern bestraft. Das Befahren des Gebiets bei einer Regatta führt bei allen Chiemsee-Vereinen zur sofortigen Disqualifikation.
Gefährlich können die Schützinger Klippen werden. Sie ragen nur bei extremem Niedrigwasser aus dem See. So mancher Segler hat sich dort schon Kiel oder Schwert ruiniert.
Das Motoren auf dem See ist verboten. Sollten Sie aber zu einer Regatta unterwegs sein oder eine Überführungsfahrt planen, so benachrichtigen Sie das Landratsamt Traunstein, Herrn Meier ("Schifferl-Meier"!), Tel.0861/58495. Noch besser Fax 0861/58513. Schildern sie kurz den Grund und voraussichtlichen Termin Ihrer Motorfahrt. Dasselbe Fax schicken Sie an die Wasserschutzpolizei Prien, Fax 08051/9057109. Bei einer Kontrolle ist es gut, eine Kopie des Faxes dabeizuhaben.

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